Warum spielen?
Alles fing mit 16 an. In der Schule. 3 Sätze in Wedekinds `Frühlingserwachen`. Und es stand fest, was ich beruflich machen wollte. Musste. Dann der erste Schauspielunterricht. Bei Hermann-Josef Geiger, einem Schauspieler, der mit Barrault, Gründgens gearbeitet hatte. Hart. Diszipliniert. Immer auf der Suche nach Wahrhaftigkeit. Die Grundlage.
Weitere Ausbildungs-Schritte in Salzburg. Schliesslich Engagements. Über 20 Jahre. Kreuz und quer in deutschsprachigen Landen. Von München bis Stralsund. Und immer wieder Musik.
Am liebsten szenisch. Ob als Fiddler in `Anatevka/Fiddler on the roof`, als Bühnenmusiker in `Ein Glas Wasser` oder Mephisto in Lenaus `Faust`.
Anfang der 90er der nächste Einschlag – ich höre zum ersten Mal Piazzolla. Wenig später spiele ich mit dem von mir gegründeten Tango-Nuevo-Quintett tango rubio über 10 Jahre Konzerte -als Rezitator argentinischer Literatur und Geiger.
Mein grösster Traum? Ein szenisch-musikalisches Tango-Projekt – mit Tänzern, ein paar Schauspielern und einem Quintett. Material in Form von Texten und Noten habe ich ohne Ende.
Spielen…Schauspiel..oder Musik…warum also?
Weil es noch etwas anderes im Leben gibt, geben muss – als Schnitzel, 9 to 5 oder den Bausparvertrag. Weil es mir Dinge erlaubt, die im Leben nie möglich wären. Anders zu sein. Anderes auszuleben. Weil man sich beweisen muss. Immer wieder. Weil´s den Kick braucht. Weil es so großartige Texte, Gedanken gibt. Soviele…
Musikalisch betrachtet? Weil ein Leben ohne Musik ein Irrtum ist. Eine Strapaze. Ein Exil.
(Frei nach Nietzsche)